Fanfarenzug Motorradausfahrt 2016
15. – 17. Juli 2016
Wochen zuvor trafen sich Uwe und Roland um die Route für die Motorradausfahrt des Fanfarenzug Bärenfanger bis ins letzte Detail zu planen. Was dabei herauskam kann sich wieder einmal sehen lassen.
Wenn über das Gebirge rund um den Ortler erzählt wird, geht´s meist um´s Bergsteigen. Dass hier einer der steilsten Alpenpässe das Vinschgau mit der Lombardei verbindet ist gleichfalls einigen bekannt. Und, - diese Passstraße hat´s in sich, besonders für Zweiräder.
Doch die Wege für die alljährlich stattfindende „Fanfarenzug Motorradausfahrt“ beginnen wie immer in Unterkochen am Bahnhof mit zweitem Sammelpunkt bei der Tankstelle in Ebnat. Hier versammeln sich diesmal 18 Motorradfreunde auf 15 Maschinen, um drei gemeinsame Tage zu erleben.
Ab geht´s auf die Piste, - zunächst muss jedoch erstmal die eher mäßigen Genuss bietende Durststrecke über die Autobahn A7 nach Füssen überwunden werden. Am Allgäuer Tor regt sich erstmals der Appetit, als uns ein Ausblick auf einige Alpengipfel gewährt wird.
Auf die erste ausgedehnte Rast freuen wir uns in Längenfeld im Ötztal, genauer gesagt im Biker-Gasthof Sünderalm. Wir werden freundlich bedient und stärken uns mit einer schmackhaften Mahlzeit; diese ist ganz klar eine Sünde wert.
Weiter geht´s über die Timmelsjoch Hochalpenstraße und hinunter durchs Passeier Tal nach Meran.
Wir trotzen den einladenden Eisdielen, dem sommerlichen Meraner Ambiente und steuern weiter Richtung Nauders bis zum Abzweig Richtung Stilfser Joch.
Als „Basislager“ am Fuße des Stilfser Jochs wurde von Roland und Uwe das Hotel Gertraud in Sulden gewählt, in welchem die Gruppe Quartier bezieht und einen unterhaltsamen Abend bei allerlei Bikerlatein verbringt.
Am zweiten Tag macht sich die Gruppe nach nur kurzer Aufwärmphase daran durch fast 50 Kehren Höhenmeter zu gewinnen bis zu einer Passstraßenhöhe von 2757 Metern.
Der Geist ist noch frisch und wir freuen uns auf jeden vor uns liegenden Meter; verschwenden ab und an ein paar Gedanken an all diejenigen, die sich mit dem Fahrrad per Muskelkraft aufmachen, um nach oben zu kommen. Und das sind nicht wenige!
Weiter genießen wir die Landschaft und zahlreichen Kurven über Bormio (Worms in Veltlin), Passo Gavia nach Ponte di Legno, Aprica, Tresendo Richtung Bernina Pass, über Forcola di Livigno ins Hochtal mit einer kleinen Einkaufsrast in Livigno.
Am Lago di Livigno vorbei werden wir wieder einmal erinnert an den Wegezoll und sichern uns an der Zahlstelle die Durchfahrt durch den 3,5 km langen und leicht nach unten fallenden Tunnel Munt la Schera, der an der Verbindungsstraße zwischen Zernez und Santa Maria im Münstertal wieder ans Licht führt.
Der größte Hunger nach Berg und Tal ist für heute gestillt. Umso mehr wächst der Wunsch aus den Stiefeln rauszukommen; so nehmen wir auf dem Weg zum Quartier noch den Ofenpass, den Umbrailpass und als krönenden Abschluss erneut das Stilfser Joch unter die Räder.
Damit schließt sich nach fast 50 abwärtsführenden Serpentinen der Kreis dieser erlebnisreichen Tour.
Das üppig ausfallende Abendessen trägt seinen Teil zur Bettschwere bei und es verschwinden nach und nach die meisten auf Ihren Zimmern.
Tag drei: Nach einer interessanten Heimreise, vorbei an der wenig bekannten „linken Seite“ des Reschensees landet die Truppe wohlbehalten zu Hause .
Noch immer nennt sich diese jährlich stattfindende Tour „Fanfarenzug Motorradausfahrt“, auch wenn sich die Verhältnisse in den vergangenen Jahren zu Gunsten der Nicht- oder Nicht-Mehr-Aktiven verändert hat.
Dabei waren:
BMW: Roland, Ralf, Heike und Evi, Isa, Andreas, Manuela, Uwe und Gabi, Luis, Hans-Jörg und Marion
Yamaha: Karle, Gerd, Georg, Robert
Kawasaki: Patrick
Suzuki: Michael
Wir alle wünschen uns noch viele weitere interessante Touren und sind gespannt wohin uns Roland und Uwe im Jahr 2017 führen werden. Die Vorfreude jedenfalls ist jetzt schon riesig.
Vermissen werden wir unseren Gerd, der bei künftigen Ausfahrten nicht mehr dabei sein wird. Er verunglückte am 23. August mit seinem Motorrad auf der Heimreise von Italien tödlich. In unseren Herzen halten wir ihm immer einen Platz frei.

Der Seebauer am Tegelberg,
der geht mit viel Geschick ans Werk.
Eine trockene Kehle ist ihm nicht Wurst,
er kümmert sich um Ihren Durst.

 
 
  geändert am 13.02.13 (mb)