Das Treffen der Mitglieder des Landesverbands der Spielmanns- und Fanfarenzüge Baden-Württemberg fand vom 4.-5. Juni 2016 in Meckesheim bei Heidelberg statt.
Eine Vorhut des Fanfarenzug Bärenfanger Unterkochen fuhr schon am Samstag in den Rhein-Neckar-Kreis um am Festabend teilzunehmen.
Bei ca. 180 km Strecke war natürlich eine Pause nötig, um die Sektgläser der Damen zu füllen. Im Bus während der Saison ist dies wesentlich einfacher.
Nachdem unsere Zimmer in der Martinsklause bezogen waren machten wir uns auf den Weg zum Rathaus. Dort wurde die Standarte vom Austräger des letzten Verbandstreffen an den diesjährigen Veranstalter übergeben.
Im Anschluss gab es einen kleinen Umzug in die Auwiesenhalle.
Diese war für die Doppelveranstaltung, 65 Jahre SFZ Meckesheim und Landesverbandstreffen 2016, in den Vereinsfarben geschmückt.
Andere Länder andere Sitten. Im fernen Meckesheim trinkt man das Bier nur aus 0,3l Gläsern, was den Bestellvorgang recht aufwändig macht. Als Nationalgericht wurde Wurstsalat mit Pommes angeboten, was sich als leckere Kombination herausstellte.
Zum Auftakt des Festabends spielten die Musikzüge aus Meckesheim und Mühlacker auf, bevor der Bieranstich folgte.
Während Basti und Patrick beim Bierzapfen waren gesellte sich Lothar Knödl zu uns. Lothar spielte von ca. 1980 - 1996 als 2. Stimme in unserem Zug. Beruflich hat es ihn nach Mauer, etwa 2 km von Meckesheim entfernt, verschlagen. Er las im Amtsblatt, dass unser Zug an der Veranstaltung teilnimmt und besuchte uns an den zwei Tagen. Es war richtig schön mal wieder ausgiebig über die guten alten Zeiten zu reden.
Ich habe mich mächtig über seinen Besuch gefreut.
Kurz vor 20 Uhr fiel der Startschuss zur "perfekten Minute" 10 örtliche und auswärtige Vereine traten im unterhaltsamen Wettstreit gegeneinander an. Unser Fanfarenzug wurde von Schorsch, Basti, Patrick und Karle vertreten.
Beim ersten Spiel, "Luft ablassen" musste Karle mit einem zuvor aufgeblasenen Luftballon 25 Plastikbecher vom Tisch pusten. Er schaffte dies in den verlangten 60 Sekunden und sicherte damit die ersten 3 Punkte.
Schorsch durfte sein Können beim "Elefantenkegeln" zeigen. Eine Strumpfhose mit einem Tennisball im Bein wurde über den Kopf gezogen. Nun lag die Schwierigkeit darin, mit dem Ball 8, mit Wasser gefüllte Flaschen, umzuwerfen. Aufgabe erfüllt, weitere 3 Punkte für unseren FZ.
Basti hatte die schwerste Aufgabe des Abends bekommen. Er musste versuchen, 3 Luftballons 1 Minute in der Luft zu halten. Er verfehlte das Ziel nur um wenige Sekunden. Zu seiner Verteidigung gehört gesagt, dass dieses Spiel von keiner Mannschaft bewältigt wurde.
"Flaschenpolo" hieß das Spiel, das Patrick gewinnen durfte. Mit einer Wasserflasche, die in 20 cm Höhe zwischen den Beinen hing musste ein Tennisball ins Netz befördert werden. Tooooor = weitere 3 Punkte.
Mit Mega-Eßstäbchen versuchte Karle beim "Klorollensushi" 8 Rollen Toilettenpapier vom einen auf den anderen Tisch zu transportieren. Ihm gelang dies mit 3 von 8 Rollen.
Da die anderen Manschaften wenige Punkte mehr auf ihrem Spielkonto hatten, schied unser Team vor dem Finale aus. Sie haben sich auf jeden Fall wacker geschlagen und unseren FZ würdig vertreten.
Bevor wir in unser Nachtquartier gingen setzten wir uns noch kurz zum Italiener. Nach einer leckeren Pizza oder Pasta ging es nicht zu spät ins Bett.
Tag des Wertungsspielens
Um 6.30 Uhr klingelten die Wecker in der Martinsklause. Nach einem leckeren Frühstück ging es zum Wertungsspielen in die Auwiesenhalle.
Im Einspielraum nutzten wir die Gelegenheit uns etwas warm zu spielen. Vor der Tür gab es noch die letzten Instruktionen vom musikalischen Leiter Karl Neher. Dann ging es los!
Gegen 8.45 Uhr traten wir vor die Jury und bezogen auf der Bühne Aufstellung. Dann spielten wir mit dem "Schloss Thierry" unser erstes Stück. Dann gab es eine Pause von gefühlten 2 Stunden. Die Mitglieder der Bewertungsgruppe füllten ihre Punktezettel aus. Dann gab es noch den "Samocca" und das Wertungsspielen war gelaufen.
Sehr gut gelaufen!
Nachdem wir unsere beiden Stücke gespielt hatten ging der Zug von der Bühne. Karle und Sabine holten sich die Bewertung der Jury ab.
Da dies unser erstes Wertungsspielen war starteten wir in der Kategorie 1. In dieser Stufe wird das Gesamtbild mit Schwerpunkt auf die musikalische Leistung bewertet. In den weiteren Leistungsstufen geht es dann tiefer in die Bereiche Erscheinungsbild und Notensicherheit.
Ich denke im nächsten Jahr können wir uns problemlos der Kategorie 2 stellen.
Nachdem man noch anderen Musik- und Fanfarenzügen (es waren nur 3 Naturtonzüge anwesend) zugehört hatte, gingen Karle und Stecker zum Stabführerempfang. Der Rest des Zuges genehmigte sich im Zelt, der Halle oder beim Italiener ein stärkendes Mittagessen.
Gegen 12 Uhr fing es an zu regnen. Zum Glück hörte der Regen pünktlich zum Umzugsstart auf.
Am Aufstellungsort trafen wir auf unsere Freunde aus Essingen. Auch von den Essingern war eine Abordnung schon am Vortag angereist und hat ebenfalls an der "perfekten Minute" teilgenommen.
Als 35. von 49 Gruppen machten wir uns gegen 14.45 Uhr auf den Weg durch Meckesheim. Der Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung ausgesprochen und der Himmel zeigte sich dunkelgrau. Zum Glück blieb Regen und Unwetter aus.
Nach einem Freundschaftsspielen in der Halle wurden die Wertungsergebnisse bekannt gegeben. Gesamtsieger wurde der FZ-Tamm, der schon im letzten Jahr den Titel holte.
Wie man auf den Bildern sehen kann, ging auch der Fanfarenzug Bärenfanger nicht leer aus.
Nach einem Gruppenbild aller Kategoriesieger durften auch die Mitglieder unseres Zuges ihren Preis in Empfang nehmen.
Mit 87,2 von 100 möglichen Punkten erspielten wir uns den ersten Platz in der Kategorie 1. Ist das nicht ein schöner Pokal!

Ich denke man sieht Karle an, wie er sich über dieses Ergebniss freute. Jahrelang spielt er schon mit dem Gedanken an einem Wertungsspielen teilzunehmen. Die letzten Jahre war er privat zu den Landestreffen gefahren und hat sich den Ablauf und das Regelwerk angeschaut.
2016 war es dann endlich soweit.
Das erste Wertungsspielen und der erste Pokal für die Mitglieder des Fanfarenzug Bärenfanger Unterkochen. Die Teilnahme hat sich gelohnt.

Danke
Allen, die zum Gelingen beigetragen haben.

Danke
Karl Neher, der mit seinen Musikstücken, seinen Visionen, seinem genialen musikalischen Feingefühl und seinem Durchhaltevermögen voll hinter bzw. vor dem Fanfarenzug Bärenfanger steht.

In Kürze wird es hier auch noch
etwas Filmmaterial geben.

Der Seebauer am Tegelberg,
der geht mit viel Geschick ans Werk.
Eine trockene Kehle ist ihm nicht Wurst,
er kümmert sich um Ihren Durst.

 
 
  geändert am 07.06.16 (mb)