Vom Heulenberg aus sieht man Unterkochen noch etwas verschlafen und eingeschneit in seinem Tal liegen. Von hier oben ahnt niemand, was in den Straßen und Gassen im Ortskern von Unterkochen schon los ist.

Unterkochen war an diesem Morgen des 27. Januars 2013 Ziel für zahlreiche Faschingsanhänger, Narrenzünfte, Hästräger, Musikgruppen und natürlich nicht zu vergessen, die Zuschauer.

Busse kamen aus allen Richtungen und wurden auf die ausgewiesenen Parkplätze gelotst. Die Straßen füllten sich und es war immer schwerer durchzukommen.
Der Beginn des großen Bärenfangerumzuges stand kurz bevor.

Pünklich um 13.31 Uhr fiel ein Schuss aus der Kanone der NZU und die Gruppen setzten sich in Bewegung.

Als Gastgeber führten die Gruppen der NZU das bunte Treiben an. Warum sich die Bärenfanger vor ihre Gäste "drücken" hat einen Grund. In der Halle wartet auf die meisten NZU`ler ein Arbeitsdienst, in dem er die Gäste bekocht, bedient und verwöhnt. Alleine aus diesem Grund läuft die NZU am Anfang.

Natürlich waren alle Bärenfanger Gruppen präsent, als es durch die Straßen von Unterkochen ging.

Unter dem Schlachtruf Bärenfanger, Bärenfanger - Hoi Hoi Hoi waren die Kanoniere, die Bärenfanger, der Fanfarenzug, die Roten Flitzer, die beiden NZU-Tanzmariechen, die Teddy Garde, die Blaue Garde, die Pulverteufel und der Zunftrat der Gastgeberzunft zu sehen.

Unter dem Regiment von Sascha Hübener folgten die Häfastädter Narra mit ca. 85 Personen.

Mit Prinzenpaar und "Supermandli" hatte sogar eine Gruppe aus Liechtenstein den Weg nach Unterkochen gefunden. Sie verbrachten das ganze Wochenende in Unterkochen, um hier den Fasching in Deutschland zu genießen.
Ein kräftiges Biizi, Baazi, Biizi, Baazi, Biizi, Baazi, Buuzi
nach Liechtenstein

Die Waldhornhexa aus Plochingen präsentierten sich in Unterkochen.
Auf`m Besen 1,2,3 - Waldhornhexa send`r dabei

Viele dieser Musiker wären wohl lieber zu Hause auf dem Sofa geblieben. Sie standen bis in die frühen Morgenstunden in der Sporthalle, um die NZU als Mega-Bedienungsteam zu unterstützen.
Soetwas nennt man wahre Freunde!
Danke - Danke - Danke

Seit 2001 sind die Itzelberger beim Umzug der NZU zu sehen. Die Gruppe stellt einen Itzelberger Schmied dar, der im 14. Jahrhundert Pfannen hergestellt hat. Heute heißt es,
Hau nei - Klopf drauf

Als eine typisch schwäbisch-allemannische Maskengruppe zeigten sich die Hermele in ihrem Fleckhäs, deren Farben die vier Jahreszeiten symbolisieren. Mit lautem Karpatschenknallen rufen sie den Frühling herbei.

An achter Stelle des Zuges kam der erste Mottowagen. Als Piraten nahm das Team von Rilling Sekt, unter Kapitän Michael Wiedemann, am diesjährigen Umzug teil.

Wunderschöne Holzmasken mit markanten Gesichtszügen trugen die Wald-Schrate, die aus Donzdorf angereist waren.
Mit lautem "Wald nai - Wald naus" zog die 12 köpfige Gruppe in Richtung Sporthalle.

Die Berkhexen aus Esslingen-Berkheim, unter Zunfmeister Fritz Munz, bereicherten den Umzug der NZU mit ihrer traditionellen Maskengruppe.

Als "Schweizer Garde", die Leibwachen des Papstes waren die Ruassgugga in Unterkochen zu sehen. Als erste und älteste Guggengruppe der Region beherrschen sie die Guggenmusik aus dem F-F.
Darauf 3 kräftige "Ruass-Gugg"

Seit über 50 Jahren existieren die Tintenschlecker. In der Beamtenstadt Ellwangen soll diese Figur im Fasching die Tinte, mit der auf den Ämtern geschrieben wird, aufschlecken.

Gegensätze ziehen sich an. Mehr fällt mir zu diesen beiden Bildern nicht ein. Beide Gruppen gehören zum FCV, der sich mit Elferrat, zwei Garden, Krähen und Männerballett am Umzug beteiligte.

Bernd Merkle leitet diese Hexengruppe aus Fachsenfeld. Die Gruppierung ist noch recht jung und wurde erst im Sommer 2012 zum e.V.
Danke für euren Besuch in Unterkochen.

Klingende Trommeln, Querflöten und Lyren ertönten beim sonst eher klassischen Spielmannszug der Aalener Wehrmänner. Im Fasching schlüpfen sie in ihre etwas andere Uniform und sind auf Veranstaltungen im ganzen Kreis zu sehen.

Ein kurze Erklärung zur Gruppe kam hier wohl direkt von einer Adelberger Hexe. Ob die Zuschauer neben dem lauten "Geratsche" viel verstanden ist fraglich. Zunftmeisterin Julia hat die Besucher aber sicher mit allen nötigen Informationen und dem Schlachtruf
"Hu Ho He - Hexa sind schee" versorgt.

Mit der Maskengruppe "Rechaspitzer" war die Zunft aus Althütte vertreten. Die Figur stellt die armen Bewohner von Althütte dar, die sich ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung und dem Verkauf von Rechen sicherten.
Früher gab es eben noch kein Harz IV!

Mit einem mächtigen Wagen bahnten sich die Aktiven der TSG ihren Weg zur Halle. Als Elferrat, Präsident, Clowns, Garden und Käsknacker hatten sie über 50 Personen im Gepäck.

Diese 15-köpfige Maskengruppe wurde von Fay Duffield-Schwarz geleitet. Ich finde es jedesmal beeindruckend, wie Maskenträger mit ihrem stark eingeschränkten Sichtfeld in der Lage sind, sich zu Pyramiden aufzubauen. Klasse!

Die Zwiebelgoscha aus Esslingen präsentierten sich in einem, in braun gehaltenen Fleckhäs und ewas mürrischen Holzmasken. Ihr Schlachtruf lautete:
"Zwiebel-brenn, Zwiebel-brenn, Zwiebel-brenn wie d`Sau".
wie wahr!

Mit vier Maskengruppen und einer erstklassigen Guggengruppe waren die Narren aus Tannhausen zu den Bärenfangern gekommen. Seit Jahren hatte unser Fanfarenzug die Narrenmesse in Tannhausen mitgestaltet, was 2013 terminlich nicht möglich ist. 2014 klappt es aber bstimmt wieder.

Blond ist unsere Julia schon, nur von der Kleidung her passt sie irgendwie nicht zu diesen "Barbie-Girls" aus Ellwangen. Tolle Idee, nicht nur als Barbiepuppe zu gehen, sondern gleich die ganze Verpackung einzubeziehen.

25 Mann bzw. Frau stark war die Abordnung des TSV Essingen, die unter dem Namen Schönbrunn Narren den Bärenfangern einen Besuch abstatteten.

3x Schradaberg-Klopfer
hörte man die Rufe als eine relativ neue Guggagruppe aus Essingen aufmarschierte.
Guck, a Gugg!

Mit einer dusteren Maske und einem finsteren Gewand schlich der Feldgrabb aus Schmiden durch die Straßen von Unterkochen.
"Grabb-Back Brot" lautete der Schlachtruf und Brot wurde an die Zuschauer verteilt.
Man sollte sich evtl. mal informieren woher dieser Brauch kommt!

Mit Zündele, Wetterhexen, Köhlbergweibla, Elferrat und gleich vier Garden warteten die Kösinger bei der NZU auf. Sogar einen Wagen hatten sie mitgebracht, damit die Räte aus Kösingen einen besseren Überblick über das Treiben auf der Straße hatten.

Toll, wie abwechslungsreich und vielfältig die Aufmachung der zahlreichen Holzmasken ist. Die Narrenzunft aus Calw hatte hier auch verschiedene, sehr gelungene Exemplare zu bieten.

Die Limesnarren aus Pfahlheim. Ein Verein, der ca. 10 Einzelgruppen beheimatet. Von einer Bauernkapelle über "Schellen", "Dominos" und Dorfpolizisten bis hin zu "fast" originalgetreuen Gorillas wird in Pfahlheim ein buntes Sortiment geboten.

Wolfgang Holzner kam mit Elferrat, verschiedenen tanzenden Gruppen und einer Guggenmusik nach Unterkochen. Zwischen den Guggenklängen der "Schludda Gugga" war immer wieder "Wasser-Schnalz" zu hören.

Sie standen zwar nicht auf dem Plan, doch die "Igelfamilie" aus Hüttlingen war in Unterkochen trotzdem herzlich willkommen. Schon weil ihr Bürgermeister ein Unterkochener ist wurden die stacheligen Kammeraden gerne gesehen.

Mit einem von Zuschauern gefürchteten Hexenkäfig und gefährlich aussehenden Feuerteufeln suchten sich die Burgnarren aus Schlossberg ihre "Opfer" am Straßenrand.
Hatten sie dich ihn ihren Fängen, ging es rund!

Geschminkt wie der wahrhaftige Tod persönlich und Klamotten im schwarzen Fetzenlook. Dieses Outfit hatten sich die Highlander schon im letzten Jahr ausgesucht.
Zum Glück spielten sie keine dusteren Klänge sondern mitreißende Guggamusik.

Ruaba Hafa Zunft Kerkingen

Im Jahre 2001 wurde der Grundstein für diese Zunft gelegt. 2008 kam dann eine Maskengruppe dazu und ebenfalls 2008 wurde aus der Gruppe ein eingetragener Verein.

Erst vor einer Woche unterstützten die Bärenfanger die Naschkatzen in Fachsenfeld und schon wurde der Gegenbesuch abgestattet. Herzlich willkommen und drei kräftige "Naschkatza-Miau".

Mit einem wunderschön geschmückten und mit einer Schubkarrenschaukel bestückten Mottowagen zeigten sich die Narren aus Wört in Unterkochen. Ein ganzer Garten mit Beet und Hütte fand auf diesem Gefährt Platz.

Mit gleich zwei Prinzenpaaren und ca. 80 Personen zeigten sich die Gäste aus Schwäbisch Gmünd. Vor Jahren durfte die NZU in Gmünd an einem genialen Umzug teilnehmen. Vielleicht ergibt sich wieder ein Besuch in Schwäbisch Gmünd.

Eine Rarität in Form eines Naturton-Fanfarenzuges brachten die Dischinger auf die Straßen von Unterkochen. Natürlich durften auch die Maskengruppe, Garden, Prinzenpaar und Elferrat nicht fehlen.
Man sieht sich beim Umzug in Dischingen.

Mit einer neuen Maskengruppe, den "Veitlesschmatzer" und dem Schlachtruf "Hei-da-Nei-Schmatz-nei" war diese Ellwanger Gruppe beim Umzug zu sehen und zu hören.

Nicht zum ersten Mal waren die Kocher-Fetza in Unterkochen zu hören.
In ihren farbenfrohen Kostümen bereicherten sie den Umzug der NZU auch optisch.

"Hexa-schdengat, Deifi-meichlat, Schedderle-Hoi, Schedderle Hoi",
mit diesem etwas längeren Schlachtruf warteten die "Luggahexa" und "Landteufel" in Unterkochen auf.

Musikgruppen sind sehr wichtig, um einen Faschingsumzug für die Besucher unterhaltsamer zu machen. Um so mehr freuten sich die Bärenfanger über die Zusage der Schlossgugga aus Fachsenfeld .

Eine Katze als Vorlage für eine Maskengruppe ist auch nicht schlecht. Mir gefällt die Aufmachung der "Holzkatzen" auf jeden Fall sehr gut.

Der sandige Boden um den Ort Stödtlen war wohl der Namensgeber für die "Sandhasen", die mit Anhang beim NZU-Umzug vertreten waren.

Früher waren sie auch ein Fanfarenzug. Heute spielen sie Musik im Guggensound. Mit zwei Garden, Elferräten und zwei Maskengruppen nahmen sie die Startnummer 43 ein.

Dieser Gruppe pinker und blauer Häschen war es einfach danach, an einem närrischen Umzug teilzunehmen. Warum nicht ?

"Kocherreiter, Kocherreiter - Hoi, Hoi, Hoi"
Mit diesem Schlachtruf machten die Untergröninger auf sich aufmerksam. Sie waren mit dem ganzen Hofstaat gekommen, um die NZU bei ihrem Umzug zu unterstützen.

Wer rammelt so spät bei Nacht und Wind ......

Ein guter Schluss ziert alles!
Da die NaPo aus Ellwangen nicht gekommen war, durften die Waldhasen als letzte Gruppierung starten.
Die zahlreichen Gruppen aus Waldhasien hätten schon fast ausgereicht einen eigenständigen Umzug zu gestalten.

Da die Mitglieder der Narrenzunft Bärenfanger so brav waren, wurden sie auch mit gutem Wetter belohnt. Es war trocken und nicht besonders kalt. Es war also kein Problem, sich im Freien aufzuhalten und an der frischen Luft seinen Spass zu haben.

In der Halle war es etwas lauter. Nacheinander zeigten verschiedene Musikgruppen ihr Können. Ob zarte Piccoloflöten oder mörderische Paukenschläge. Jeder Musikstil hat seine Fans und somit eine Daseinsberechtigung.

Egal wohin man schaute. Ob an den Grillständen oder in der Bar. Es steppte der Bär, die Bärenfanger hatten jede Menge zu tun und die Gäste waren bester Laune.

Um die Gäste bei Laune zu halten sind verschiedene Dinge nötig. Zum Einen die schon angesprochene Unterhaltung auf der Bühne, für die sich Karle und Hartmut verantwortlich zeigten. Zum Anderen muss die Verpflegung stimmen. Ich denke das Warensortiment, das die NZU anbietet, kann sich sehen lassen. Um eine solche Veranstaltung bewältigen zu können benötigt man zahlreiche Helfer.
Hier möchte ich allen Beteiligten für ihren Einsatz danken.
Besonders unserem Küchenteam vom "Roten Kreuz".

Als das närrische Treiben langsam sein Ende fand, wurde mit den Aufräum- und Abbauarbeiten angefangen. Bis 20 Uhr war die Dekoration beseitigt, die Halle leer und ausgefegt. Im Eingangsbereich türmten sich Kisten, Koffer und Stoffrollen, die am nächsten Tag verräumt wurden.
Nach den ersten Hochrechnungen der "neuen" NZU-Kassiererin Susi kam der wohlverdiente Feierabend.

Da es an diesem Tag aus der Kreisstadt wohl nichts Wichtiges zu berichten gab, folgte am nächsten Tag auch eine zeitnahe Berichterstattung in der Schwäbischen Post.
Bei der Maskentaufe durften wir fast drei Wochen auf ein paar, stark reduzierte Zeilen warten.

Der Seebauer am Tegelberg,
der geht mit viel Geschick ans Werk.
Eine trockene Kehle ist ihm nicht Wurst,
er kümmert sich um Ihren Durst.